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Reaktionszeitmessung

Die Messung von Reaktionszeiten ist Bestandteil von zahlreichen psycholinguistischen Experimentparadigmen. Die Versuchsteilnehmer sollen dabei unter Zeitdruck (so schnell wie möglich) auf einen sprachlichen Input reagieren. Dieser Input kann entweder als Text oder Video (Gesten) auf dem Bildschirm erscheinen oder über Kopfhörer präsentiert werden. Die Versuchsteilnehmer müssen dann zum Beispiel entscheiden,

  • ob es sich um ein echtes Wort handelt oder um ein Pseudowort, z.B. Hund vs. Nuhd (lexical decision).
  • ob das gezeigte Wort in einem vorherigen Satz genannt wurde.
  • ob zwei gezeigte Wortfolgen identisch sind oder nicht.
  • ob ein Satz grammatisch ist oder nicht (speeded acceptability judgments).

Eine besonders populäre Methode ist das sogenannte selbstbestimmte Lesen (self-paced reading). Dabei lesen die Versuchsteilnehmer einen Satz Wort für Wort. Sie sehen immer nur ein Wort auf dem Bildschirm. Mit einem Tastendruck können sie zum nächsten Wort springen. Auf diese Weise können sie die Lesegeschwindigkeit selbst bestimmen. Die Zeit zwischen den Tastendrücken wird aufgezeichnet und ausgewertet. Das selbstbestimmte Lesen ist somit eine stark vereinfachte Version von Blickbewegungsmessungen (eye-tracking).